Beim Wrack vor Männedorf (Weieren) handelt es sich um ein Lastsegelschiff aus dem 19. Jahrhundert. Dieses Schiff wurde schätzungsweise um 1890 herum gebaut. Speziell an diesem Wrack ist, dass der Bugteil eine spitze Form aufweist. Dies ist das erste Wrack seiner Art, das von uns untersucht wurde.
Beim Aufprall des Schiffes auf dem Seeboden brachen die Schiffswände auf einer Länge von 12 Metern auseinander. Die Ladung besteht, nach Ausmessungen und Berechnungen, aus ca. 65 Tonnen Braunkohle.
Da zu dieser Zeit ein reger Handel mit Kohle aus dem Käpfnacher Bergwerk, Horgen, betrieben wurde, lag die Vermutung nahe, dass die Ladung Braunkohle aus eben diesem Bergwerk stammen müsste. Ein Besuch im Bergwerk Horgen zeigte jedoch, dass die Kohle keine Ähnlichkeit mit der Kohle des Wracks aufweist. Weitere Nachforschungen lassen vermuten, dass die Braunkohle sehr wahrscheinlich aus dem nahen Ausland in die Schweiz importiert worden ist, da die Nordostbahn um 1890 ausländische Braunkohle bis nach Zürich transportierten, von wo sie weiter mit eigenen Ledischiffen, zum Teil im Schleppverbund, an die rechte Seite des Zürichsees verfrachtet wurde.