
Das hölzerne Lastsegelschiff unterscheidet sich deutlich von der Bauweise, wie sie vor 1890 von Hasler (Schiff und Schifflüüt) im Jahre 1936 beschrieben wurde. Der Bug und das Heck wurden breiter gebaut als noch vor 1890. Auch wurde sehr viel Eisen für den Bau des Ledischiffes verwendet. So wurden die Aufstauladen mittels Eisenprofilen und Schlosserschrauben an die Bordkante geschraubt. Die Stockwinde, für das Heben und Senken des Ruderblattes, wurde aus Eisenprofilen angefertigt. Obwohl schon Ende 19. Jh. die ersten Motoren in Lastsegelschiffe eingebaut wurden und die Voraussetzung auch für dieses Wrack gegeben waren, konnte kein Petrolmotor gefunden werden.
Ein möglicher Grund für den Untergang dieses nur mit ca. 20% beladenen Ledischiffes könnte eine Fehlplanung der Bauweise gewesen sein. Sowohl am Heck wie auch am Bug liegen die Seitenwände des Wracks klaffend auseinander. Die Wände wurden sehr wahrscheinlich mittels Eisennägel am Boden des Ledischiffes befestigt. Mit der Zeit rosteten wahrscheinlich die Nägel im Wrack durch und die Wände begannen am Seegrund auseinander zu klaffen.
Neben dem Wrack konnte ein 7 Meter langes Ruder aus Eschenholz, das wahrscheinlich für die Fortbewegung des Ledischiffes verwendet wurde, gefunden werden. Die Seitenwände ragen max. 10 bis 20cm aus dem Schlamm (Seekreide).
Dieses Ledischiff wurde schon 2016 dank der Tiefenreliefschattierung (Sonarscan) als mögliches Wrack markiert und am 21. August 2023 von Reto Huber und Rico Hollenweger (Seepolizei) zum ersten Mal betaucht. Eine Anfrage von Benno an die SEPO brachte dann die Bestätigung, dass es sich um ein Wrack (Lastsegelschiff) handelt. Benno und Elisabeth Schüpfer setzten am 3. September 2023 vor Ort eine stationäre Boje. Die ersten Tauchgänge zum Wrack wurden am 9. September 2023 durchgeführt.